Der wichtigste Grund, Stoßphysik zu betreiben, ist natürlich, daß es Spaß macht.
Es gibt natürlich auch noch wissenschaftliche Gründe:
Atomare, molekulare Stöße und ähnliche
kurzzeitige Prozesse bestimmen die Dynamik unserer Umwelt.
Zum Beispiel befinden
sich in einem Kubikcentimeter Luft etwa 3 1019
Moleküle (ausgeschrieben 30 000 000 000 000 000 000). Ein
einzelnes davon stößt allein in einer Sekunde mit 7 Milliarden
anderen Molekülen zusammen - trotzdem hat niemand zuvor jemals im
Sinne eines Photos Atome oder Moleküle während eines Stoßes wirklich gesehen.
Ein detailliertes Verständnis der uns umgebenden
Atmosphäre setzt ein Verständnis der Stöße als
Elementarprozesse voraus.
Stoßprozesse sind allgegenwätig - chemische Reaktionen sind
ebenfalls komplizierte Stoßprozesse, Eigenschaften von Plasmen
in Sternatmosphären oder in galakischen Gaswolken oder auch bei
Fusionsreaktionen werden bestimmt durch Stoßprozesse.
Stöße sind auch Grundlage der Entstehung von Atomen,
Molekülen, Clustern und Festkörpern.
Zwar kennt die theoretische Physik lange das Grundprinzip dieser Vorgänge
(hauptsächlich die Quantenmechanik), tatsächlich sind aber viele
Prozesse so kompliziert, daß auch die leistungsfähigsten Computer
nicht ausreichen, sie korrekt zu berechnen.
Deshalb ist es notwendig, sich diese Dinge experimentell so genau
anzusehen, daß man ihren Ablauf direkt verfolgen und
damit praktisch begreifen kann!